entstand im damaligen Gasthaus "Hasen" in der Cannstatter Strasse in
Fellbach der heutige Verein aus einer Abspaltung des Zithervereins Fellbach
Gründungs- mitglieder waren u. a. die Herren Scheck, Wohlschiss, Schächterle,
Wagner, Schäfer, Hinterer, Häfele, Köllreutter und Ehrle. Man entschied sich
für den Namen "Wanderfreunde Fellbach". Das Vereinsleben bestand aus
wöchentlichen Musikproben, monatlichen Wanderungen und Monats- versammlungen.
Im Gründungsjahr wurden auch Olga Bausch, die spätere Olga Ehrle Mitglied (eine
echte "Clubehe").
1923
fand ein erster öffentlicher Auftritt statt: Eine Frühjahrsfeier mit
Unterstützung des Untertürkheimer und Cannstatter Mandolinenclubs, mit
Theaterstück und dem Humorristen Sedlack. Der Eintrittspreis betrug stolze 400
Reichsmark. Die nahende Wirtschaftskrise und Inflazion lässt sich aus den
Mitgliedbeiträgen ersehen: Im ersten Jahr des Vereinsbestehens klätterte der
Monatsbeitrag von 1 RM auf 3 000 000 RM! Aber schon am 04.12.1923 sank der
Beitrag wieder; jetzt betrug er "nur noch" 5 Goldpfennige. Im Januar
1924 wurde er gestaffelt in 20 Pfennig für Vollarbeiter und 10 Pfennig für
Kurzarbeiter. Arbeitslose brauchten nichts zu bezahlen. In dieser Zeit hatte
der Verein 36 Mitglieder.
1927
wurden Mitgliedskarten und Vereinsabzeichen gefertigt
1928
In diesem Jahr wurde erstmals der Anschluss an die "Naturfreunde"
gefordert. Dies führte im Laufe der nächsten Jahre immer wieder zu heftigen
Debatten, wurde aber stehts abgelehnt.
1933
Anschluss an den Deutschen Mandolinen- und Gitarrenspielerbund e.V. (DMGB),
halb gewollt, halb erzwungen und erste Namensänderung in Mandolinen- und
Gitarrenclub "Wanderfreunde" Fellbach. Dieser Name überstand die
nächsten 46 Jahre. Laut Protokoll wird im Verein am 07.10.1933 beschlossen, an
der Feier zur Stadterhebung der Stadt Fellbach teilzunehmen.
1939
sandten Vereinsmitglieder, organisiert von Olga Ehrle, den Soldaten unter den
Musikkameraden "Päckchen" an die Front. Das letzte Protokoll vor dem
"Zusammenbruch" datiert auf 21.03.1942.
1946
Im September formierte sich der Verein neu mit neun Mitgliedern.
1948
fand das erste Fest nach dem Krieg statt und zwar das 25jährige Jubiläum. Wie
sehr dieses Fest genossen wurde, soll ein Satz aus dem Protokoll von Otto
Hinterer zeigen: "... unter Gesang und Tanz flogen die Stunden sehr rasch
dahin und in vorgerückter Stunde freute man sich in dem Bewusstsein, wieder
einmal etwas von der guten alten Zeit erlebt zu haben...".
1968
übernahm Olga Ehrle das Schriftführeramt, ab da sind die Protokolle wieder
lückenlos geführt. In den folgenden Jahren wurden Schüler in grosser Zahl in
Mandoline und Gitarre ausgebildet, vorwiegend von Karl Köllreutter und Olga und
Karl Ehrle. Ein Dauerproblem war die Dirigentenfrage:
Mal war der Dirigent den Spielern, mal die Spieler dem Dirigenten nicht recht.
Endlich kam 1972 mit Albert Biermann aus Esslingen der "rechte" Mann.
Unter seiner Leitung konnten schöne Konzerte durchgeführt werden, anfangs mit
den Schweikheimer Musikfreunden, später selbstständig. Mit Albert Biermann sind
auch einige unvergessene Frankreichfahrten mit netten Orchesterauftritten
erfolgt. Alfred Blind wurde 1968 zum Vorstand gewählt (verstorben 1990). Sein
grosses Engagement stieg in seiner 12 jährigen Amtszeit die Mitgliederzahl von
35 101, und der Kassenstand von rund DM 800,- auf ca. DM 8000,- . Hier machte
sich auch die treue Schülerausbildung durch das Ehepaar Ehrle und Karl
Köllreutter bemerkbar.
1973
feierte der Verein sein 50jähriges Bestehen mit einem Festkonzert und gab dazu
eine Jubiläumsschrift heraus. In seinem Grußwort reimte der damalige
Oberbürgermeister Dr. Guntram Palm:
1976
verstarb Olga Ehrle; ihr Mann folge wenige Jahre später 1980. Zur neuen
Schriftfühererin wurde Edith Scheu gewählt.
1977
Durch den Einsatz von Rose Dziggel, Walter Heller und Günther Zerweck gelang es
für wenige Jahre, weiter Schüler - vorwiegend im Gitarrenspiel - auszubilden.
Für kurze Zeit gab es sogar wieder ein Jugendorchester.
1978
erfolge die zweite Namensänderung. Der Zusatz "Wanderfreunde" wurde
gestrichen und der "Club" musste dem "Orchester" platz
machen.
Der neue Name: Mandolinen- und Gitarrenorchester
Fellbach
dokumtiert, dass immer mehr das Musizieren im Vordergrund stand und das
Vereinsleben prägte. Herbert Farke übernahm die Leitung des Orchesters.
1980
wurde Hans Bräuning zum Vorstand gewählt. Nach internen Spannungen schrumpfte
die Mitgliederzahl etwas - zu gunsten einer guten Atmosphäre, die bis heute
anhält. Seit 1980 gehört es auch zur Tradition des "Fellbacher
Herbstes", dass das Orchester - zusammen mit dem Chor des Schwäbischen
Albvereins das Matinee im Paul-Gerhardt-Haus gestaltet. Mit dem Schwäbischen
Albverein besteht seit Jahrzehnten eine freundschaftliche Verbundenheit, aus
der z.B. im Jahre 1960 die Ehe Edith Adler und Günther Scheu hervorging. Einige
Mitglieder gehören beiden Vereinen an.
Am Umzug des "Fellbacher Herbstes" beteiligen wir uns - seit seiner
Einrichtung - nahezu regelmässig.
1981
wurde die Satzung festgelegt und der Verein ins Vereinsregister eingetragen.
1985
verstarb unser Gründungsmitlied Karl Köllreutter.
1986
Aus Anlass der Eröffnung der Stadtbahnlinie Fellbach trat das Orchester im
grossen Saal der Schwabenlandhalle auf und konnte sich kaum "Gehör
verschaffen". Unser Matinee - Konzert im Oktober wurde ein schöner Erfolg.
1992
Ein vollkommen neuer Vorstandsausschuss wurde gewählt. Hans Bräuning gab nach
12 Jahren den Vorstand an Mathias Scheu ab. Gudrun Treichel - Kassier seit 1979
übergab ihr Amt an Sabrina Giese (Schattmann) und Edith Scheu das
Schriftführeramt an Carola Wezel.
1995
wurde das Vorstandsamt an Edith Scheu übertragen.
1999
Herbert Farke legt im Mai
des Jahres den Taktstock in jüngere Hände. Joachim Panzer übernimmt das Amt des
Orchesterleiters. Um sich neu zu finden, werden fürs erste keine Abend
füllenden Konzerte geplant.
2002
Claudius Scheu übernimmt
das Vorstandsamt. Nach drei Jahren Pause wird das erste große Abendkonzert des
Orchesters unter neuer Leitung im Rathaus Fellbach durchgeführt.
2009
Das Vorstandsamt wird an
Helmut Rubner übergeben. Das Orchester ist derzeit auf der Suche nach einem
neuen musikalischen Leiter.